Damit alles gleich laut klingt: Pegelsprünge vermeiden
Sicher ist Euch schon mal aufgefallen, dass es bei den Radiosendungen mit dem Radiokoffer Unterschiede bei der Lautstärke von Musik, Moderation, Beiträgen und O-Tönen gibt. Diese Lautstärkeunterschiede nennt man „Pegelsprünge“. Bei professionellen Radiostudios fallen diese Pegelsprünge nicht auf, weil sie von teuren Spezialgeräten automatisch ausgeglichen werden. Bei school.fm müssen wir selbst dafür sorgen. Dazu helfen folgende Tipps.
1. Richtig aussteuern
Der Sendetechniker muss bei der Aussteuerung der Audios sorgfältig darauf achten, dass alle Audios mit dem gleichen Pegelausschlag gesendet werden. Richtig ausgesteuert ist ein Audio dann, wenn die lautesten Stellen bei 0 dB landen. Das sieht man daran, dass die Aussteuerungsanzeige (Pegelanzeige) in mAirList im grünen Bereich bleibt und nur selten in den gelben Bereich gelangt.
Da die meisten Musiktitel stark komprimiert sind, muss die Musik leiser gefahren (ausgesteuert) werden als andere Beiträge. Der Regler – Profis sagen dazu Fader (engl.) – darf also bei Musiktiteln nicht ganz hoch geschoben werden. Da der Fader nicht langsam hochgezogen sondern in einem Schwung hochgerissen wird, gibt es einen Trick, um direkt an die richtige Stelle zu gelagen: Man stellt den Zeigefinger an die Stelle des Faderweges, an der der Fader landen soll. Dann schiebt man den Fader zum Start des Musikaudios schnell mit dem Daumen gegen den Zeigefinger.
Der Sendetechniker sollte den Pegel immer im Blick behalten und vorsichtig nachregeln, wenn er feststellt, dass ein Audio zu laut oder zu leise ist.
2. Aufnahme komprimieren
Gegen die komprimierten Musik-Audios kommen unkomprimierte Audio nicht an: Sie klingen leiser und haben weniger Bässe und Höhen. Das seht Ihr an den Hüllkurven der Audios in Audacity:
Musikaudio:
Wortaudio ohne Kompression:
Gleiches Wortaudio mit Kompression:
Daher müssen wir unsere Beiträge und O-Töne vor dem Senden komprimieren. Zum Glück geht das mit Audacity recht einfach. In diesem Text wird dieser Vorgang gut beschrieben (Die im Artikel beschriebene „Rauschentfernung“ ist nur bei verrauschten Aufnahmen nötig). Gut erklärt wird das auch am Anfang dieses Videos.
3. Klang verbessern
Das Audio hat zu wenig Bässe? Es ist in den Höhen ein bisschen verzerrt? Diese Klangprobleme lassen sich mit einem Equaliser lösen. Ein Equaliser ist bei Audacity-Effekten ebenfalls vorhanden. Wie man ein Audio damit verbessert könnt Ihr in diesem Video von der sechsten bis zehnten Minute sehen.
4. Mikrofon-Kompressor einschalten
In unserem Yamaha AG03-Mischpult ist ein Kompressor-Effekt für das Mikrofon eingebaut. Dieser Kompressor ist auf einen Standardwert eingestellt, der normalerweise für eine gute Verbesserung der ModeratorInnen-Stimme sorgt. Um diesen Effekt einzuschalten, müsst Ihr nur den entsprechenden Knopf am Mischpult drücken und anschließend ausprobieren, ob Euch der Klang der Sprache anschließend besser gefällt.
Der kleine Knopf „Effekt“ darunter erzeugt übrigens einen Hall.